Fachtagung „Weiterbildungssystem Energietechnik“ in Berlin
Berlin. Die Energiewende führt zu einem rasch wachsenden Bedarf an Fachkräften mit speziellen Zusatzqualifikationen, der nur durch eine systematische Neuausrichtung der beruflichen Weiterbildung gedeckt werden kann. Welche Fachkräfte mit welchen Kompetenzen benötigt werden und wie diese durch ein System von Bildungsbausteinen effizient qualifiziert werden können, darüber diskutieren am heutigen Mittwoch, 14. Oktober 2015, Bildungsexperten aus Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Bildungspolitik. In der bundesweiten Fachtagung wird ein „Weiterbildungssystem Energietechnik“ vorgestellt, das unter Federführung des Instituts für Betriebliche Bildungsforschung (IBBF) in Berlin gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft und der Bildungslandschaft entwickelt wird. In enger Zusammenarbeit werden dabei Weiterbildungsmodule konzipiert und in der Praxis erprobt.
In der Fachtagung stellen Experten von E.ON und der Berliner GASAG, des Netzbetreibers 50Hertz Transmission, des GridLab Cottbus sowie aus dem Hochschulbereich und von Bildungseinrichtungen ihre Anforderungen und Lösungen vor. Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Hüttl vom GeoForschungsZentrum Potsdam, erläutert als Sprecher des Clusters Energietechnik Berlin-Brandenburg das Ziel, sich zu einer Schaufensterregion bei Energiesystemen der Zukunft zu entwickeln. Um dies zu erreichen, sei ein gesicherter Bildungsvorlauf für die Energietechnik ganz entscheidend.
Die Dringlichkeit eines Weiterbildungssystems für Berufe in der Energietechnik wurde in der Vergangenheit insbesondere von denjenigen Unternehmen betont, die mit der Energiewende vor neuartigen Herausforderungen stehen und diese zugleich als Akteure vorantreiben. Aber auch viele weitere – vom Handwerksunternehmen bis zum Dienstleister – haben angesichts ständiger Innovationen in diesem Bereich einen steigenden Bildungsbedarf, der die angespannte Situation bei Fachkräften zusätzlich verschärft. Die Länder Berlin und Brandenburg, die im gemeinsamen Cluster Energietechnik einen Masterplan mit abgestimmter Förderpolitik verfolgen, haben dies aufgegriffen. Derzeit entsteht das Weiterbildungssystem Energietechnik in einem durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen innerhalb des Programms BerlinArbeit geförderten Projekt.
Bereits zu Jahresbeginn hatten sich Unternehmen, Bildungsinstitutionen, Wirtschaftsverbände, Sozialpartner und Politik in der Region Berlin-Brandenburg zu einer „Allianz Weiterbildungssystem Energietechnik“ zusammengeschlossen. Gemeinsames Ziel ist, es die vielfältigen und mit erheblichen Konsequenzen erfolgenden Innovationen durch ein System aktueller Zusatzqualifizierungen zu flankieren. Bisher wurden etwa 50 Bildungsbausteine entwickelt, rund 30 sind bereits in der Praxis erprobt worden. Das modulare System wird zielstrebig weiter ausgebaut und soll in Zukunft allen interessierten Unternehmen über die Online-Plattform www.weiterbildungssystem-energietechnik.de zugänglich sein.